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Entfernungen & Reisezeiten
![]() Die Wegstunde
Die Einheit, in welchem man früher Entfernungen berechnet hat lautet Leuga. Ursprünglich bezeichnete eine Leuga die Entfernung, die ein Mensch in einer Stunde zurücklegen kann, deswegen auch die Bezeichnung Wegstunde. Die keltische Leuga, welche vom römischen Kaiser Septimius Severus übernommen wurde, betrug 2,5km. Die heutige englische Landleuga (land league) entspricht 3 Meilen, also in etwa 4,8km.
Der Einfachheit halber haben wir für unser Setting, die heutige englische Landleuga verwendet. Allerdings ist diese Zahl eher als Richtlinie zu verstehen und weniger als in Stein gemeißelt. Während ein Mensch ohne jegliches Gepäck und auf gut befestigter Straße diesen Wert durchaus erreichen kann, so wird es mit Gepäck auf einem unbefestigten Weg sehr viel schwerer auf diesen Wert zu kommen. Im Mittelalter waren wohl die wenigsten Wege befestigt so wie wir es heute kennen, sodass man eine Wegstunde wohl eher bei 2,5 Meilen pro Stunde ansiedeln sollte. Basierend auf der Grundlage, dass eine Wegstunde 2,5 Meilen umfasst, ergeben sich folgende Entfernungen (Ohne Pausen): Nottingham → Wysall: 9 Meilen – ca 3 ½ Wegstunden Nottingham → Annesley: 9,5 Meilen – ca 4 Wegstunden Nottingham → Locksley: 10 Meilen – ca 4 Wegstunden Nottingham → Oxton: 9 Meilen – ca 3 ½ Wegstunden Oxton → Locksley: 2 Meilen – 0,8 Wegstunden (ca 45 Minuten) Nottingham → London: 120 Meilen – ca 48 Wegstunden Die Reitstunde
So wie man Entfernungen zu Fuß bemessen hat, so wurden auch Entfernungen zu Pferd bemessen. Die Reitstunde leitet sich vom Schritt des Pferdes ab, der allerdings nicht viel höher liegt als das Gehtempo eines Menschen.
Die Reitstunde liegt bei ca 3,5 Meilen, also ungefähr 5,5 Kilometer. Auch hier hängt das Tempo vom Weg ab, vom getragenen Gewicht und natürlich von der Art des Reittempos ab. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Pferde damals in keinster Weise unseren heutigen Reitpferde ähnelten und dazu noch äußerst teuer waren, so dass sie sich nicht jeder leisten konnte. Ebenfalls muss man an dieser Stelle erwähnen, dass je länger ein Pferd im hohen Tempo geritten wird, desto schlechter für Pferd und Reiter. Die Tagesreise
Die Tagesreise leitet sich vom militärischen Tagesmarsch ab. Sie entsprach also der Distanz, die ein Mensch oder Pferd im Verlaufe eines Tages (24 Stunden) auf bekannten, aber unbefestigten Wegen zurücklegen konnte. Im Mittelalter berechnete man Tagesreisen von 30-40km für Fußgänger und 50-60km für Pferde.
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