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Der Klerus
![]() Der Klerus
Im Mittelalter bildete der Klerus, zu dem alle Geistlichen gehörten, den ersten Stand in der mittelalterlichen Ständeordnung. Ihre Aufgabe war auf das Seelenheil der Menschen ausgerichtet und durch moralische und sittliche Festigung, sollte genau dies gewährleistet werden. In dieser Zeit stand Bildung nur den oberen beiden Schichten zur Verfügung, so dass der Großteil der Bevölkerung aus Analphabeten bestand und somit war dieser nicht in der Lage die kirchliche Lehrmeinung zu überprüfen. Daher kam es auch nie zu einem großen Aufbegehren, wenn Steuern die Menschen in Armut trieb, denn von den Kanzeln wurde ihnen vorgepredigt, dass dieses Schicksal von Gott vorherbestimmt sei und der Lohn für entbehrungsreiches Dasein im Jenseits auf sie warten würde. Es ist also nicht falsch zu behaupten, dass der Klerus die Unwissenheit und schlechte Bildung der Menschen dafür genutzt hat sie zu manipulieren.
Der Klerus und Adel waren zu der Zeit eng mit einander verflochten, so waren sie auf diese Weise in der Lage sich gegenseitig zu stabilisieren, was natürlich für eine Machterhaltung beider Parteien vorteilhaft war. Während das Wort der Geistlichen in allen Fragen der Staatsführung eine beratende Funktion innerhalb des Adels einnahm, so war der Adel innerhalb der kirchlichen Machtstrukturen beteiligt. Auch der Klerus war ein Teil des feudalen Systems und verfügte über großen Landbesitz. Somit war auch er Lehensgeber und finanzierte sich daraus, so stand ihnen doch ebenfalls der Zehnt zu. Der Klerus selbst war in hohen und niederem Klerus organisiert. Zum hohen Klerus gehörten der Papst, die Erzbischöfe und Bischöfe, während sich der niedrige Klerus aus Dorfpfarrer, Prediger, Wanderprediger, Nonnen und Mönche zusammensetzte. Der hohe Klerus
Der hohe Klerus herrschte hier über den niederen Klerus was bedeutet, dass sich der niedere Klerus jeglichen Anordnungen zu beugen hatte. Zumeist waren die Mitglieder des hohen Klerus im Adelsstand geboren, was natürlich erklärt, weswegen Adel und hoher Klerus so eng miteinander verwoben war, so dass es zu einer gegenseitigen Einflussnahme kommen konnte. Der hohe Klerus war aufgrund ihres Standes in das höfische Leben eingebunden und fungierten als Ratgeber des Adels hoch bis zum König und Kaiser. Diese Funktion kam selbstverständlich mit Privilegien daher die sich nicht alleine auf finanzielle Mittel beschränkt.
Der niedere Klerus
Der niedere Klerus setzte sich aus den einfachen Geistlichen, meist niederer Herkunft, zusammen. Daher waren sie natürlich in Adelskreisen weniger hoch angesehen, weswegen sie auch eine geringere Machtposition im Gefüge einnahmen und ihre Möglichkeiten einer Einflussnahme auf politische Prozesse begrenzt waren. Allerdings verfügte der niedere Klerus eine deutlich größere und engere Beziehung zum einfachen Volk, so waren sie es doch, die sich um die Bedürfnisse der Bauern und einfachen Bürger kümmerten.
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